ProjektFünf — Grotefendhaus, Ziegelstraße 39

Das Fachwerkhaus, wurde im ersten Drittel des 17. Jhd. erbaut, später aufgestockt und umgebaut (vermutlich um 1687, s. Inschrift). Als Gebälkverzierung wurde das sogenannte „Taubandornament“ verwendet. Aufgrund schwieriger Eigentumsverhältnisse stand das Gebäude ca. 20 Jahren leer und drohte zu verfallen.

Durch Undichtigkeiten im Dach kam es zu Schäden an den Lehmdecken und- wänden und der Holzkonstruktion. Zurzeit ist es provisorisch gesichert. Im Erdgeschoss befand sich zuletzt ein Ladengeschäft, die oberen Etagen wurden als Wohnraum genutzt.

Georg Friedrich Grotefend

2022 konnte das Gebäude von der Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt eG erworben werden.
Das Haus wird saniert und soll teilweise öffentlich zugänglich gemacht werden, um an den berühmten Bürger der Stadt, den Sprachwissenschaftler und Altertumsforscher, Georg Friedrich Grotefend (1775-1853), zu erinnern. 1775 hier geboren, wuchs er als Sohn eines Schuhmachers auf. Nach seiner Schulausbildung u.a. an der Lateinschule in Münden, studierte er an der Universität Göttingen Theologie und Philologie. 1802 gelang ihm die Entzifferung von zehn Zeichen der altpersischen Keilschrift.